Botanischer Garten Kiel

Herbarium Kiel

Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehören wird: Die empfindlichen Herbarbögen, die hier zwischen Kartonpappen gepresst liegen, werden in schützende Hüllen aus alterungsbeständigem Papier eingelegt und in stabilen Kartons gelagert, um sie besser zu schützen. © Jürgen Haacks, Uni Kiel

Das Kieler Universitätsherbarium mit dem internationalen Herbariumscode "KIEL" enthält circa 250.000 Belege, die im Laufe eines Vierteljahrtausends gesammelt wurden. Es ist die umfangreichste Pflanzensammlung Schleswig-Holsteins. Sein Bestand umfasst dabei alle Pflanzengruppen, von Algen über Flechten, Schleimpilze, Pilze, Moose, Farne, Nacktsamer bis hin zur großen Gruppe der Bedecktsamer. Hinzu kommen Spezialsammlungen wie Apothekerherbarien, karpologische Sammlungen und Holzproben.

Herbariumsbelege sind wegen und trotz ihres zum Teil erheblichen Alters wichtige Dokumente der modernen biologischen Forschung. Viele Herbarbelege erlauben die zweifelsfreie Bestimmung von Pflanzenarten aus aller Welt. Sie erlauben auch Rückschlüsse zum Vorkommen von Pflanzenarten in Lebensräumen, die es heute durch menschlichen Eingriff in die Landschaft oder durch Klimaveränderungen an diesen Standorten nicht mehr gibt. Und sogar genetische Information und Naturstoffe lassen sich heute mit hochempfindlichen Methoden aus den mehrere hundert Jahre alten Herbarbelegen analysieren. Derzeit laufen umfangreiche

Maßnahmen zum Erhalt und

Maßnahmen zur Digitalisierung

des Universitätsherbariums, um die Belege zu bewahren und der wissenschaftlichen Bearbeitung international zur Verfügung zu stellen und um sie der interessierten Bürgerin und dem interessierten Bürger online zugänglich zu machen.

Das Generalherbarium des Botanischen Institutes und Botanischen Gartens enthält Sammlungsstücke bedeutender Forschungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts u.a. von Alexander von Humboldt, von Eduard Pöppig, der 1822 bis 1832 die Anden von Peru bis in die Amazonasebene überquerte, vom Naturforscher und Dichter Adelbert von Chamisso, der 1815-1818 an der russischen Weltumsegelung unter Otto von Kotzebue teilnahm, von Joseph Dalton Hooker, der ab 1839 die Südpolregion, aber auch Südaustralien und Tasmanien bereiste, von Georg Forster, der mit seinem Vater an der zweiten Weltumsegelung unter Captain Cook (1772-1775) teilnahm und Pflanzen der Südsee mitbrachte, oder von den beiden vom dänischen König finanzierten Forschungsreisen, der Weltumsegelung mit der Galathea 1845 bis 1847 oder der bereits im Jahrhundert zuvor erfolgten Arabischen Reise (1761-1767), auf die viele unserer ältesten Belege zurückgehen.

Das Herbarium KIEL hat keine Mitarbeiter. Die Maßnahmen zum Erhalt und zur Digitalisierung werden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Botanischen Instituts mit großem Engagement zusätzlich zu den Verpflichtungen in Forschung und Lehre zum Teil in ihrer Freizeit durchgeführt. Dabei werden sie nicht nur durch studentische Hilfskräfte (finanziert im Rahmen der Projektförderung durch das Land Schleswig-Holstein), sondern auch durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützt, für die Herr Udo Schulze (Eckernförde), Frau Anne Leonhardt (Kiel) und Brigitte Schemmerling (Kiel) stellvertretend genannt werden sollen.

Organisatorisch und finanziell unterstützen uns zudem dankenswerterweise:

 

phase Firma PHASE-HL aus Lübeck

 

 

 


rz Rechenzentrum der CAU sowie die Universitätsbibliothek der CAU

 

 


jacq Datenbank JACQ

 

 


land Land Schleswig-Holstein

 

 


freundeskreis Freundeskreis des Botanischen Gartens Kiel

 

 

 

 

 


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